Suezkanal

SuezkanalDer Suezkanal (im Deutschen eigentlich Sueskanal) ist ein 163 Kilometer langer Kanal der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet und damit eine wichtige Abkürzung auf dem Schiffsweg zwischen Europa und Asien darstellt, da die Schiffe ansonsten Afrika umfahren müssten. Der Suezkanal beginnt im Mittelmeer bei der Hafenstadt Port Said und endet im Roten Meer bei der Stadt Suez, die dem Kanal ihren Namen gab. Bei Städte weisen rund 500000 Einwohner auf, die vor allem durch den Kanal hierher kommen. Gleichzeitig ist der Kanal eine Trennlinie zwischen dem eigentlichen Festland Ägyptens und der Halbinsel Sinai und somit auch die Grenze zwischen Afrika und Asien.

Geschichte

Bereits 1400 vor Christus begann die Pharaonen Sethos I und Ramsis II mit der Planung und dem Bau eines Kanals der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbinden sollte. Aufgrund natürlicher Gegebenheiten war dies schon mit damaliger Technik möglich. Aufgrund verschiedener Umstände dauerte der Bau des damaligen Suezkanals allerdings bis 500 vor Christus. Bereits wenige hundert Jahre später war der Kanal auch wieder versandet.

Die Idee eines Kanals zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer starb aber nicht aus, so dass eine Studiengruppe 1846 nach einer beauftragten Untersuchung herausfand, dass die Unterschiede beider Meeresspiegel unbedeutend ist. Weitere Planungen folgten und der Ingenieur und Diplomat Ferdinand de Lesseps bekam schließlich 1856 die Genehmigung zum Bau des Kanals.

Die Arbeiten am Suezkanal dauerten fast 10 Jahre, vom 25. April 1859 bis zum 18. März 1869. Für den Bau mussten alle Baumaterialien von Europa aus nach Ägypten gebracht werden, da diese in Ägypten nicht vorhanden waren. Auch musste für die Trinkwasserversorgung der Arbeiter extra ein Kanal vom Nil bis zum Suezkanal gegraben werden, da die Trinkwasserversorgung der Arbeiter ansonsten sehr teuer gewesen wäre. Insgesamt kostete der Kanalbau 19 Millionen Pfund und 1,5 Millionen Menschen waren am Bau beteiligt, von denen 125000 beim Bau starben.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ist der Suezkanal heute eine der wichtigsten Einnahmequellen für Ägypten. Die jährlichen Einnahmen liegen zur Zeit bei rund 3 Milliarden Euro und ergeben sich aus Gebühren für die Durchfahrt des Suezkanals von bis zu 8 Euro pro Tonne Gewicht. Die Einnahmen durch den Suezkanal kommen größtenteils Ägypten selbst zu gute. Teile werden aber auch für die Instandhaltung des Kanals genutzt. Insbesondere vor der Versandung muss der Kanal geschützt werden. Aber auch eine Verbreiterung für noch größere Schiffe wird von der Regierung angestrebt. Kosten für Schleusen sind nicht zu tragen, da mangels Höhenunterschied zwischen Mittelmeer und Rotem Meer keine benötigt werden.

Durchfahrt

Der Suezkanal kann nur von einer Richtung aus durchfahren werden. Grund hierfür ist die geringe Breite, die an der Wasseroberfläche zwischen 280 Meter im Süden und 345 Meter im Norden liegt. Auf dem Grund des 22,5 Meter tiefen Suezkanals liegt die Breite zwischen 195 und 215 Metern.

Daher kann der Kanal nur im Konvoi durchfahren werden, die 11 bis 16 Stunden benötigen. Um hier die Kapazität zu vergrößern, wird der in der Mitte des Suezkanals gelegene Bittersee als Wartezone genutzt, in der sich Schiffe kreuzen können. So kommt der Kanal heute auf Durchfahrtszahlen von 15000 Schiffen im Jahr, die 14% der weltweiten Schiffsfracht transportieren.

Kreuzfahrt

Durch den Suezkanal führen auch Kreuzfahrten, was aber weniger mit der Erkundung der Landschaft zu tun hat, sondern viel mehr Aufgrund des Zieles des Schiffes. Diese sind allerdings eher selten, was zwei Gründe hat. Zum einen müssen auch Passagierschiffe Gebühren bei der Durchfahrt des Suezkanals zahlen, so dass dies bei großen Kreuzfahrtschiffen um die 100000 Euro kosten kann. Aber auch die Durchfahrt selbst ist nicht sehr spannend für die Urlauber, da der Kanal die Wüste durchquert, was sehr schnell monoton wird und wenig Abwechslung in sich hat. Daher wird den Urlaubern auch oft angeboten, während der Durchfahrt des Kanals einen Ausflug nach Kairo zu machen. Hierzu werden die Passagiere vor Beginn der Durchfahrt des Suezkanals an Land abgesetzt und machen mit dem Bus einen Ausflug nach Kairo und fahren danach mit dem Bus an den Endpunkt des Kanals.